Der italienische Espresso – kennen-genießen-lieben!

Damit Sie aber in den Genuss vom italienischen Espresso und seiner Aromen Vielfalt kommen, ist es wichtig vor dem Kaffeebohnen-Kauf und vor der ersten Espresso Zubereitun, ein wenig über dieses Produkt zu wissen. Aber was ist wichtig und was sollten Sie beachten? All das erfahren Sie hier im Espresso Wissens Guide.

Was ist Espresso? Vor allem eine Lebenseinstellung!

Viel Genuss und somit ein Stück Lebensqualität. Espresso ist ein exklusives und hochwertiges Produkt, mit dem man sorgfältig umgeht. Espresso sollte eine hohe Qualität besitzen, und wird immer frisch zubereitet. Würzig duftend, mit dem maximalen Aroma, einer perfekten Crema und garantierter Bekömmlichkeit! Der in Italien viel getrunken wird und weltweit bekannt ist. Dabei aber keine Massenware ist! Er macht ein geistig wach und ist belebend! Der Espresso ist ein Getränk, das man mit fast allen Sinnen wahrnimmt. Man sollte ihm Aufmerksamkeit, Zeit und Liebe schenken, dann werden Sie den perfekten italienischen Espresso zubereiten und können die vielen Facetten seiner Aromen wahrnehmen! Ein guter Espresso überzeugt mit seinen einzigartigem Geschmack, die Fruchtigkeit und die Nuancen, die von schokoladig bis vanillig, und weit darüber hinaus gehen! Abgerundet mit einer feinen und samtigen Crema. Auf Grund seiner geringen Säure, ist er sehr magenverträglich! Im Gegensatz zum Kaffee.
Egal, ob mit den Freunden, der Familie, oder für sich allein! Gelegenheiten gibt es viele in denen man einen guten italienischen Espresso genießen kann! Das italienische Lebensgefühl gibt es gratis dazu!

Espresso wie in Italien. Espresso Extraktion mit Siebträgermaschine

Wie wurde der Kaffee zum Espresso?

Der Espresso in Italien heißt „caffè espresso“! Aber die Italiener sagen nur kurz, „caffè“! Das Wort selbst stammt vom italienischem „esprimere“ und heißt „ausdrücken“! Gemeint ist aus früher Zeit, der „ausdrücklich“ (eigens) für den Gast zubereitete „caffè espresso“.

Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Pariser Weltausstellung wurden schon die ersten Vorläufer einer Espressomaschine von Luigi Bezzera gezeigt, die ausschließlich für die Gastronomie entwickelt wurden, und Einzelanfertigungen waren. Als der eigentliche Erfinder gilt Angelo Moriondo, der 1884 ein Patent anmeldete (und es somit offiziell machte) der den Einsatz von Wasserdampf beinhaltete. 1901 ermöglichte Luigi Bezzera die industrielle Herstellung und machte sie öffentlich bekannt! Das Interesse stieg. Nun war es dem italienischen BaristaEspressotasse-Plakat möglich, in kürzerer Zeit, noch mehr Kaffee zuzubereiten. Die Technik bestand darin, mit Dampfdruck das heiße Wasser durch das Kaffeepulver (was sich im Siebträger befand) zu pressen. Ein ungewollter Nebeneffekt war, dass sich auf dem Kaffee eine Schaumschicht bildete. Die Crema! Allerdings noch recht schlicht! Erst die Weiterentwicklung der Maschinen und das Experimentieren mit den Kaffeebohnensorten und den Röstzeiten, ließen einen Kaffee entstehen, der dem Espresso schon sehr ähnlich wurde. Mit den Jahren wurde das Zusammenspiel der Maschinen und den hochwertigeren Kaffeebohnen immer perfekter. Der Espresso und die Crema fingen an, so zu schmecken und auszusehen, wie wir ihn heute kennen und lieben!
Würzig der Espresso, mit einer kaum wahrzunehmenden Säure. Damit sind immer mehr Aromen im geschmacklichen Vordergrund wahrzunehmen! Hinzu kommt als krönende Ergänzung ,  eine bläschenfreie Crema.
Dieser einmalige Geschmack und seine Bekömmlichkeit, im Zusammenspiel mit der perfekten Crema, machen ihn so interessant! Diese Vollkommenheit ist nur zu erreichen, wenn heißes Wasser mit Hilfe einer Espressomaschine und ungefähr 9 bar Druck, durch das Kaffeepulver gepresst wird. So können wichtige Bestandteile aus dem Kaffeepulver gelöst werden. Und nur so kann eine Crema entstehen. Dabei spielt es an dieser Stelle keine Rolle, welche Bohnensorten benutzt wurden. Und auch nicht, ob die Bohnen hell oder dunkel (länger) geröstet wurden. Technisch gesehen haben wir jetzt einen Espresso, den Körper!
Die Bohnen und die Röstung sorgen für das Herz im Espresso. Die Würze, das leicht ölige, das Aussehen, sein Duft! Dazu die Crema mit ihrer Konsistenz und ihrer Farbe!

Damit es eine genaue Vorstellung gibt, wie ein italienischer Espresso herzustellen ist, und eine gleichbleibende Qualität möglichst gewährleistet wird, wurde 1998 das „Istituto Nazionale Espresso Italiano“ gegründet. Kurze Zeit später, bekam der Espresso ein Zertifikat. In dem steht, wie ein italienischer Espresso schmecken und aussehen sollte. Hinzu kamen noch technische Angaben für die Zubereitung.

Mit der Röstung zur Espressobohne

An dieser Stelle sollte nochmal erwähnt werden, dass ganz streng genommen ein Espresso nicht über Röstzeit und dem Röstgrad entsteht, sondern über den Druck (mind. 9 bar) der Espressomaschine!
Wenn aber wie hier vom italienischen Espresso gesprochen wird, und er so schmecken soll wie in Italien, dann ist die Röstzeit und der Röstgrad sehr entscheidend. Darüber wird der Geschmack und der Säureanteil maßgeblich gesteuert! Geröstet werden hauptsächlich die Sorten Arabica und Robusta. Mit der längeren Röstzeit (im Gegensatz zur Kaffeeröstung) entstehen, die für uns so wichtigen Aromen, und gleichzeitig werden die Säuren zum Großteil abgebaut.Rösten der Espressobohnen
Sie können die Kaffebohnen auch selber rösten, wenn Sie die Mehrarbeit nicht scheuen! Aber Sie können den Anbietern von fertig gerösteten Kaffeebohnen, die für die Zubereitung von Espresso geeignet sind, durchaus vertrauen! Eine Vielzahl an Herstellern haben langjährige Erfahrung und besitzen professionelle Röstmaschinen. Viele kleine Röstereien produzieren exzellente und hochwertige Espressobohnen die keinen Wunsch offen lassen.

Wo sollten oder können Sie Espressobohnen kaufen

Auf jeden Fall nicht im Supermarkt! Viele der Angebote geben zu wenig Auskunft über Sorte, Anbaugebiet und Verarbeitung! Haben Sie eine kleine Rösterei bei sich in der Nähe, dann am Anfang erst einmal dort! Sie geben gute Auskünfte und man kann sich hin und wieder sogar den Röstvorgang anschauen. Das gibt Sicherheit! Später dann können Sie mit Ihrem Wissen durch aus auch Espressobohnen im Internet bestellen! Da gibt es eine unschlagbare Auswahl, mit sehr guten Informationen. Und die Möglichkeit immer wieder neue Kreationen zu entdecken. Mehr als ein Kilo sollten Sie wegen der Frische aber nicht bestellen.
Sollten Sie keine Rösterei in Ihrer Nähe haben, vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl und dem Wissen welches Sie sich hier angeeignet haben. Dann sollten es am Anfang kleinere Bestellmengen bis 250 g sein. Bis Sie Ihre favorisierte Espressobohnen-Sorte gefunden haben.

Welche Espressobohnnen sind die Besten?

Zur Auswahl stehen fertig geröstet, die Sorten Arabica und Robusta. Erlaubt ist, was gefällt! Egal ob von einer Sorte 100%, oder beide Sorten anteilig gemischt werden. Dann spricht man vom Blend. Sie weisen dabei ein sehr breites Geschmacksspektrum auf. Das Mischungsverhälnis trägt also maßgeblich zum Geschmack bei. Sortenrein oder als Blend, aber immer eine sorgfältige handwerkliche Herstellung sollte es sein. Jede Sorte hat Stärken und Schwächen. Im Vergleich zur Arabica ist die Robusta eher kräftig würzig bis nussig. Sie hat weniger Zuckerstoffe, mehr Säuren und macht eine wundervolle Crema. Sie enthält doppelt so viel Koffein! Die Arabica hat weniger Säure und mehr Öle und Fette, die als Aromaträger dienen. Dadurch hat sie auch ein
breiteres Aromaspektrum. Die Cremabildung ist nicht so ausgeprägt. Hinzukommt, dass die Bohnensorten sich in ihrem Charakter nach den jeweiligen Herkunftsländer unterscheiden! Mit der Zeit und der Freude der Verkostung, werden Sie die kleinen Unterschiede herausschmecken und zu schätzen wissen. Wägen Sie ab, was für Sie wichtig ist. Daraus wird sich der für Sie beste Blend, oder doch lieber die Reinsorte herausstellen.

Wie erkennen Sie die Qualität der Espresso-Bohnen

Die Qualitätsbeurteilung der Espressobohnen findet mit Hilfe der Augen und der Nase statt.
Das Auge: Um einen ersten Eindruck von den Espressobohnen zubekommen, reicht ein
Handvoll-mit-EspressobohnenBlick in die Tüte (vielleicht nicht gleich am Anfang Ihres Espresso-Wissens, aber mit der Zeit immer besser!),
gibt es große Unterschiede in Farbe, Größe, Form? Auffälligkeiten, vielleicht Pilzbefall?
Die Nase: Einen weiteren Eindruck bekommen Sie, indem Sie die Nase ganz einfach mal in die Tüte halten und die Tüte ein wenig schütteln. Wie riecht es und was riechen Sie? Ist der Geruch für Sie angenehm? Vertrauen Sie sich! Dann entsteht schnell Vorfreude, wie wundervoll würzig der Geruch wohl sein mag, wenn die Espressobohnen ganz frisch gemahlen wurden! Um ein Vieles intensiver! Aber auch der ungemahlene Zustand der Espressobohnen sollte genügen, um für den Anfang einen ersten Qualitätseindruck von dem zubekommen, was Sie am Ende erwarten könnte: der perfekte italienische Espresso!
Die Frage die Sie sich stellen sollten: wie harmonisch wirkt Aussehen und Geruch!
Somit bekommen Sie eine erste ungefähre Qualitätseinschätzung der Espressobohnen.

Wie Sie Espressobohnen aufbewahren

Sie sollten nur kleine Mengen Espressobohnen kaufen, in Abhängigkeit Ihres Verbrauchs. Denn die Aromen verflüchtigen sich schnell und die Öle könnten ranzig werden. Daher ist es wichtig die Bohnen luftdicht, dunkel und trocken aufzubewahren. Vermeiden Sie zu hohe Temperaturen, es könnte Feuchtigkeit entstehen, und damit Schimmel. Auf keinen Fall in den Kühlschrank! Zerstört die Aromen!
Denken Sie dran! Wenn Sie für den Tag fertig sind mit Espresso zubereiten, füllen Sie die Espressobohnen, die sich im Vorratsbehälter der Espressomühle befinden, wieder zu den anderen gut aufbewahrten Bohnen.

Kaffee vs. Espresso, oder was ist der Unterschied!

Der Unterschied zwischen Kaffee und Espresso erklärt sich über die Zubereitung: Rösten, Mahlen, Brühen und Inhaltsstoffe! Kurze Röstzeiten eher für die Kaffeezubereitung. Längere Röstzeiten, veringert den Säureanteil und bringt das Aroma und die Würze in den Vordergrund. Die Röstaromen und Inhaltsstoffe, die so wichtigen Bitterstoffe entstehen. Die Bohnen bekommen Risse, der sogenannte „first crack“ ist zu hören. Für Kaffee wird hier der Vorgang des Röstens abgebrochen. Für den italienischem Espresso werden die Bohnen länger und somit dunkler geröstet, bis zum „second crack“. Damit der Espresso schmeckt, wie wir ihn kennen und lieben! Die Espressobohnen werden feiner gemahlen, als die Kaffeebohnen. Und die Espressobohnen sollten auch nur in speziell dafür konzipierten Espressomühlen gemahlen werden! Für den Kaffee benötigen Sie lediglich heißes Wasser, er kann handgebrüht oder mit einer Maschine zubereitet werden. Im Gegensatz dazu brauchen Sie für den Espresso immer eine Espressomaschine die den nötigen Druck erzeugen kann. So können die Inhaltsstoffe, wie Aromen und ätherische Öle besser herausgelöst werden.
Das Besondere am Espresso ist das entscheidende „Mehr“ gegenüber dem herkömmlichen Kaffee. Wenn der Kaffee „nur“ schwarz und heiß ist, ist der italienische Espresso schwarz, heiß und hat das besondere Etwas, die „Krone“, die zarte, samtige, haselnußfarbige Crema!
Wo man beim Kaffee eher einen leicht säuerlichen Duft und Geschmack wahrnimmt, ist es beim Espresso um einiges vielseitiger. Der Espresso hat einen feinen, auch würzigeren Duft und eine geringe Säure. Sein Geschmack ist würzig bis nussig, und wird ergänzt, mit leichten Noten von fruchtig, blumig bis hin zu Vanille und Schokolade. Der Espresso ist ein Verführer der Sinne, und sorgt für ein besonderes Geschmackserlebnis.
Eine Symphonie für den Gaumen! italienische Farben in Herzform

Wie gesund ist Espresso?

Der Espresso wird zwar intensiver wahr genommen, ist aber wegen seiner geringen Säure, für den Magen um einiges verträglicher als Kaffee.
Eine Vielzahl an Inhaltsstoffen und die sogenannten Antioxidantien die sich im Espresso befinden, tragen zur Gesundheit dazu bei. Sie sorgen für eine bessere Durchblutung und das führt zu einer Vielzahl an positiven Einflüssen auf den menschlichen Organismus. Die Atemfunktionen verbessern sich,
das Gehirn wird besser durchblutet und bekommt somit mehr Sauerstoff, was zu einer
höheren Konzentrationsfähigkeit führt!Espressobohnenherz Dann wird noch die Verdauung angeregt. Was will man mehr!? Aber nicht unerwähnt sollte bleiben, bei zu hohem Espressokonsum und damit zu viel Koffein, führt das zu einer hohen Herzschlagfrequenz, was zu einer inneren Unruhe führen kann(!) und im ganz üblen Fall zu Angstzuständen. Was Ihnen aber nicht passieren wird, da es uns um den Genuss geht und nicht um das literweise Trinken!

Espresso Mythen und Fakten

Nicht die Tasse mit Espresso, sondern die Tasse mit Kaffee hat mehr Koffein.
Entscheidend ist die Zeit, die das Wasser in Berührung mit dem Kaffee- bzw. Espressomehl kommt. Da bei der Espresso Zubereitung Wasser schnell durch das Pulver gedrückt wird, kann sich somit auch nur eine geringere Menge Koffein lösen.
Espresso entzieht dem Körper Flüssigkeit
Falsch! Das Glas Wasser dient lediglich dazu den Geschmack im Mund vor oder nach dem Espressogenuss zu neutralisieren.

Was Sie brauchen, um einen Espresso zuzubereiten

Espresso ist alles, nur nicht langweilig! Sehen Sie selbst!

Voraussetzung für einen gelungenen italienischen Espresso, sind qualitativ hochwertige Espressobohnen, eine fein bis sehr fein einstellbare Espressomühle, der richtige Tamper und eine tolle Espressomaschine mit Siebträger, wo der Druck und die Temperatur des Wassers regulierbar sind.
Sie ahnen es!?
Diese aufgezählten Voraussetzungen müssen mit einander perfekt abgestimmt werden. Es bedarf am Anfang ein wenig Übung und Geduld! Wenn Ihnen aber Qualität und Genuss wichtig sind, wird Ihnen das Experimentieren als Vergnügen vorkommen! Damit es für Sie noch ein wenig leichter wird, finden Sie hier eine Anleitung für die Zubereitung eines italienischen Espresso.
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